Dokumentation der 3. Fachkonferenz des NBR: „Lebenslanges Lernen im Strukturwandel"

"Gegenwart und Zukunft der Weiterbildung im Rheinischen Revier“

Am 08.12.2022 richtete das Netzwerkbüro Bildung Rheinisches Revier (NBR) seine dritte Fachkonferenz mit dem Titel „Lebenslanges Lernen im Strukturwandel. Gegenwart und Zukunft der Weiterbildung im Rheinischen Revier“ als digitales Format aus. Anlass war der kürzlich veröffentlichte Weiterbildungsbericht „BildungsRAUM Rheinisches Revier – Weiterbildung“ des NBR. Circa 70 Teilnehmende folgten den beiden Vorträgen und der Podiumsdiskussion. Johannes Schnurr, Projektleiter des NBR, begrüßte alle digital Anwesenden und führte durch die Veranstaltung.

In ihrer Keynote stellte Aileen Körfer vom Bundesinstitut für Berufsbildung die Nationale Weiterbildungsstrategie vor. Im Rahmen der Nationalen Weiterbildungsstrategie engagieren sich derzeit siebzehn Partner für die Fortentwicklung des Weiterbildungssystems und für eine Förderung der Weiterbildungskultur. Sie wollen sich gemeinsam auf Maßnahmen und Aktivitäten verständigen, die mehr Menschen durch Weiterbildung die berufliche Teilhabe am strukturellen Wandel ermöglicht. Zwar habe die Nationale Weiterbildungsstrategie einen nationalen Fokus, doch arbeite man auch im Kontakt mit der regionalen Ebene. Um in den Blick zu bekommen, was regional in der Weiterbildung gebraucht würde, sei man schließlich auf die Erfahrungen der Akteure vor Ort angewiesen, betonte Frau Körfer. Es zeige sich, dass die Regionen, die unterschiedliche Ausgangslagen und Herausforderungen aufweisen, ein Ziel eint: Den Strukturwandel zu gestalten und zu meistern!

Bernhard Hübers vom Netzwerkbüro Bildung Rheinisches Revier stellte anschließend in seinem Vortrag den Erarbeitungsprozess und wesentliche Ergebnisse aus dem aktuellen Bildungsbericht „BildungsRAUM Rheinisches Revier – Weiterbildung“ vor. Aus den Daten zur Angebotslandschaft wird beispielsweise deutlich, dass sich Weiterbildungseinrichtungen in einigen wenigen Städten und Gemeinden des Rheinischen Reviers ballen. Vor allem die Bewohner in der Nähe der Ballungszentren profitierten von einem diversifizierten Weiterbildungsangebot unterschiedlichster Träger, während im ländlichen Raum vergleichsweise wenige Anbieter anzutreffen seien. Besondere Aufmerksamkeit verdiene der Befund, dass im Rheinischen Revier die erwerbsfähige Bevölkerung weniger an Weiterbildung teilhat als im Landesdurchschnitt. Eine geringere Weiterbildungsbeteiligung träfe besonders auf Personen mit niedrigem Bildungsabschluss oder solchen, die außerhalb des Erwerbslebens stehen, zu.

Elke Hohmann, Abteilungsleiterin Projektentwicklung in der Zukunftsagentur Rheinisches Revier, umriss in ihrem Impulsvortrag, welche herausragende Rolle die Ressource Wissen für den Transformationsprozess im Rheinischen Revier spielt. Im Industriesektor und im Dienstleistungsbereich würden zunehmend neue Technologien angewandt, die ein stetes Weiterlernen erforderten. Die Wissensgesellschaft stelle vielfältige, neue Anforderungen an Beschäftigte. Transformative Kompetenzen mit fächerübergreifendem Blick seien heute gefragt: Stärken in der Kommunikation, der Kooperation, der Kreativität und der Selbstorganisation gelte es zu entwickeln.

Es schloss sich eine lebhafte Podiumsdiskussion an. Ilona Arcaro, Leiterin Wissenschaftliche Weiterbildung an der TH Köln, Timothy Fitschen von der Bundesagentur für Arbeit Brühl, Bernd Redder, Geschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf, und Dr. Peter Janßen, Geschäftsführer des Bildungswerks der nordrhein-westfälischen Wirtschaft e.V., debattierten die Bedeutung und die Problemlagen der Weiterbildung für den Strukturwandel im Rheinischen Revier. Johannes Schnurr beendete die Veranstaltung mit einem Ausblick auf die Leistungen des NBR für die Region in den nächsten zwei Jahren.

Ausführliche Dokumentation

Videomittschnitt der Keynote "Die Nationale Weiterbildungsstrategie" von Aileen Körfer